Erst beschimpfte Herwig van Staa Osttiroler Frauen , die es wagten, die überfallsartig realisierten Kraftwerksprojekte an Islitz und Schwarzach zu kritisieren. Dann drohte er mit heftigen Verbalattacken den Osttirolern in Wien, dass sie nicht ein, sondern zwei Großkraftwerke bekommen würden. Jetzt liegen die Nerven des Landeshauptmanns schon wieder blank: "Undankbares Gsindel" ist eine der Wortspenden, die er seinerzeit in einem Matreier Haubenlokal von sich gab; nun wurde Osttirol zum "undankbarsten Bezirk in ganz Tirol" ernannt. Die Kleine Zeitung berichtet heute ausführlich über den beispiellosen Vorfall.
Wofür genau sollen wir Ihnen danken Herr Landeshauptmann?
Dafür, dass Sie Ihren freiwillig übernommenen, nicht unterbezahlten Job machen und dabei - wohl oder übel - auch etwas für Osttirol tun? Nicht wir sind undankbar! Sie sind es! Wir haben Ihnen mit unseren Wählerstimmen die Macht geliehen, die Sie jetzt so zynisch gegen die Menschen in diesem Bezirk einsetzen.
Sie haben in den Gängen des Tiroler Landhauses bei Ihrem cholerischen Wutausbruch nicht nur jede politische Souveränität vermissen lassen, sondern einmal mehr bewiesen, dass Sie längst vergessen haben, wer in einer Demokratie der wahre Souverän ist. Wir sind nicht Ihr Gesinde, Herr von Staa, wir sind das Volk!
Artikel der Kleinen Zeitung als PDF zum Download
Erinnern Sie sich noch an den "Synthesebericht", sozusagen das offizielle Dokument zu den einzelnen Kraftwerksvarianten? Er ist von der Website des Amtes der Landesregierung verschwunden! Ein Grund könnte sein, dass selbst dieses offizielle Landes- und Tiwag-Dokument die ökologischen Auswirkungen und die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Projektes Matrei-Raneburg kritisch einschätzt. Wir bieten den Bericht natürlich weiterhin bei den "Netzwerk-Materialien" und hier direkt in diesem Weblogeintrag als PDF zum Download an.
Zum heutigen zwanzigsten Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl werden alle Haushalte Osttirols und eine Reihe von Orten auch in Nordtirol mit unserem neuen Folder informiert.
Er demaskiert die irreführende "Wasserkraft"- Etikettierung der Tiwag. Mit gefälschtem Herkunftsnachweis werden unlautere Geschäfte gemacht.
Wir haben an die Tiroler Landesregierung vor einem Jahr Fragen zum Synthesebericht gestellt: nach möglichen Energiealternativen, nach Energieeffizienz, nach Energieleitbildern und -szenarien für Tirol. Sie sind bis heute allesamt unbeantwortet geblieben. Dies zeigt, dass es der Landesregierung nicht in erster Linie um eine sichere Versorgung Tirols geht, sondern besonders darum, dass die Tiwag mit neuen Pumpspeicherkraftwerken die Gewinne aus ihrem Stromhandel erhöht – auf Kosten unserer unvermehrbaren Landschaft.
Der Widerstand der betroffenen Bevölkerung und Grundbesitzer gegen die neuen Großwasserkraftprojekte der Tiwag ist absolut berechtigt.
Atomstrom und Pumpspeicherkraftwerke sind Systempartner.
Mehr Pumpspeicherwerke in Tirol hieße noch mehr Atomstrom in Tirol.
Hier der Original-Folder zumDownload
14 von 15 Grundbesitzern im Bereich des Kraftwerksprojektes Matrei/Raneburg übermittelten heute den Medien eine unmissverständliche Botschaft: "...Wir erklären als Grundbesitzer mit unten stehender Unterschrift, dass wir unsere Liegenschaft im Bereich Raneburg und Ruggenthaler nicht zum Zwecke der Errichtung des geplanten Pumpspeicherkraftwerkes Raneburg mit Speicher und Ausgleichsbecken verkaufen werden. Daher stehen wir auch für keinerlei Verhandlungen in diesem Zusammenhang zur Verfügung."
Mit der Aussendung reagieren die Hauptbetroffenen beherzt auf permanente Falschmeldungen und psychischen Druck. Unser Bild stammt von der Website der Matreier Bügerinitiative. So sehen derzeit die Almwiesen aus, die nach den Vorstellungen der Tiwag im Schlamm versinken würden.
Hier das Grundbesitzer-Dokument im Original-Wortlaut zumDownload
In der Samstagausgabe der Kleinen Zeitung vermisst die Kommentatorin die Präsenz der Osttiroler Kraftwerksgegner und warnt vor verdeckten Einkaufstouren der Tiwag. Keine Angst, Frau Ruggenthaler, wir schlafen nicht! Und vielen Dank für die Haltung Ihres Blattes!
Das Netzwerk-Wasser arbeitet täglich an der Verhinderung dieses wahnwitzigen Großprojektes in Matrei-Raneburg. Dieser Widerstand kostet nicht nur Kraft und Zeit, sondern - leider - auch Geld. Eine einzige "PR"-Seite der Tiwag in der Tiroler Tageszeitung verschlingt mehr Geld, als das Netzwerk an Jahresbudget zur Verfügung hat. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als manchmal die Kräfte zu schonen und Munition zu sparen für den millionenschweren Großangriff der Tiwag, mit dem wir natürlich rechnen.
Apropos: Wer aktiv gegen das Kraftwerk kämpfen will, ist dazu herzlich eingeladen. Eine Möglichkeit ist finanzielle Unterstützung. Eine andere ist die Teilnahme an Netzwerk-Veranstaltungen und Demonstrationen. Wer sich mit Mailadresse in die Unterstützerliste einträgt, wird automatisch dazu eingeladen.
Sollten Sie, liebe BesucherInnen dieser Website, Ideen haben, wie wir das Projekt effizient verhindern könnten, schreiben Sie uns einfach!
Die Kleine Zeitung erwähnt in ihrer heutigen Ostermontag-Ausgabe unseren Weblog-Eintrag zum Thema Luxushotel an der Isel, nachzulesen etwas weiter unten. Diesen medialen Rückenwind nützen wir gleich für eine weitere Abstimmung. Obwohl die Isel identitätsstiftend für Lienz ist, hat sich Bürgermeister Hibler zum Thema Raneburg bisher bedeckt gehalten. Wir können also nur versuchen, seine Gedanken zu erraten!
Lieber Herr Bürgermeister, wir lesen Ihre Gedanken natürlich mit Augenzwinkern. Ernst ist uns aber das Anliegen! Deshalb laden wir Sie zu einem offenen, konstruktiven Dialog mit dem Netzwerk-Wasser und seinen Proponenten ein! Vielleicht können wir ja zu Ihrer Meinungsbildung beitragen.
[WiKi-Funktion poll(8) nicht registriert!]
In jener Nordtiroler Tageszeitung, die Osttirol neuerdings "Unterland" nennt und von der Tiwag enorme PR-Summen kassiert, ergeben heute zwei Stories ein klares Bild: Auf Seite zwei warnt der Gletscherforscher Gernot Patzelt eindringlich vor geologischen Gefahren: "Ein Bach transportiert anfallenden Schotter auch wieder aus einem Tal heraus. Wenn man Bäche ableitet, bleibt Schutt liegen." Die Tiwag verkaufe ihre Eigentümer, die Tiroler Bevölkerung, für blöd, meint der Experte wörtlich.
Wie zum Hohn bemerkt ein paar Seiten weiter Tiwag-General Wallnöfer in seinem täglichen TT-Interview: "Es gibt verschiedene Arten von Naturschutzgebieten" und erklärt in einem Atemzug auch gleich die streng geschützten Gletschervorfelder zur disponiblen Zone.
Im Bild oben die Islitz, die "kleine Isel", siebtgrößter Gletscherbach Österreichs und eines der Stromopfer Osttirols an die Tiwag. Knapp unter der fotografierten Stelle wird dieser Bach hart an der Nationalparkgrenze für Jahrzehnte abgeleitet! Mehr dazu in unseren Fotoreportagen.
"Der Gemeinderatsbeschluss von Matrei ist für die Tiwag nicht bindend", meldet heute die Kleine Zeitung. "Der Beschluss bezieht sich auf die alte Form des Kraftwerksplanes", meint Tiwag-Boss Wallnöfer in einem Interview.
Es ist schon bedrohlich, wie sich der Stromkonzern stur jeder demokratischen Willensbildung entgegenstemmt und mit einer millionenteuren PR-Maschinerie (bezahlt auch von Osttiroler Kunden) versucht, eine eigene Wahrheit zu schaffen.
Bürgermeister Köll meint dazu, der negative Beschluss sei für ihn bindend, dem Gemeinderat sei keine neue Variante vorgelegt worden. Köll dürfte nicht in die Linkschaoten-Fraktion übersiedelt sein. Eher deutet sein Statement darauf hin, dass demnächst eine neue Runde im Matreier Gemeindeparlament ausgefochten wird.
Weder die Tiwag noch die Landesregierung haben ernsthaft vor, die vom Kraftwerksbau betroffene Bevölkerung nach ihrer Meinung zu fragen. Wir tun das und werden künftig unsere eigenen "Polls" anlegen. Stimmen Sie mit. Auch Kommentare sind erwünscht und zu allen Weblog-Beiträgen möglich. Vielleicht gelingt es uns, die PolitikerInnen auf diese Art daran zu erinnern, dass in unserem Land nach wie vor das Volk der Souverän ist.
[WiKi-Funktion poll(7) nicht registriert!]
Zwei glatt, eins verkehrt - wer strickt, kennt dieses Muster. Offenbar ist auch die politische Imagepflege des VP-Machttrios in Osttirol danach gestrickt. Während Andreas Köll in der Kraftwerksdiskussion den Buhmann gibt, bleiben die Isel-Bürgermeister Hibler und Poppeller glatt und schwer einzuordnen.
Gerade Hannes Hibler hätte allen Grund, sich für den letzten intakten Gletscherfluss der Alpen stark zu machen. Soll doch das eben vorgestellte Luxushotel des Lechleitner-Schwagers Simonitsch direkt am Iselufer stehen. Was werden denn die illustren Gäste sehen wollen, wenn sie von den Balkonen ihrer Suiten blicken? Ein kümmerliches Rinnsal in einem riesigen, wenig attraktiven Bachbett wohl kaum.
Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt gekommen, um sich als Stadtoberhaupt zu diesem Fluss und der Gestaltung seiner Ufer zu bekennen - nicht nur für Hibler, auch für Elisabeth Blanik. An einem Fluss zu leben und zu urlauben, der von Gletschern gespeist wird und dessen biologisches Gleichgewicht intakt ist - das ist der wahre Luxus.