Der Landeshauptmann präsentierte sich am 3. Jänner in "Tirol heute" als Mann der Tat. Nach abgeschlossener Regierungsumbildung nannte er neben dem Brenner-Basistunnel nur einen Schwerpunkt für 2006: Ausbau der Wasserkraft. Putin sei Dank, VP-Politiker und Tiwag-PR-Strategen haben dafür sogar ein neues Argument: Gazprom! "Jetzt wird es ja auch der Letzte begriffen haben", vermutet Van Staa. Wir nicht, Herr Landeshauptmann. Wir begreifen die Energiepolitik der Tiwag noch immer nicht.
Bezahlte Einschaltungen in den Osttiroler Lokalmedien suggerieren, dass ohne ein Kraftwerk in Matrei-Raneburg die Tiwag nicht selbständig bleiben kann. Zugleich ist auf www.dietiwag.org (offenbar undementiert) nachzulesen, dass das größte Kraftwerk der Tiwag und ihr bislang einziges Pumpspeicherkraftwerk, das Großkraftwerk Sellrain-Silz, "in seinem gesamten baulichen Bestand bis zum 31. Dezember 2095 an vier Briefkastenfirmen in den USA verleast ist". Und weiter: "Der Betrieb der Kraftwerksgruppe selbst obliegt seit Beginn und für noch viele Jahre Vertragslaufzeit dem deutschen Energieriesen EON und dem deutsch-französischen Energiekonzern EnBW."
Stimmt das? Ist das die Unabhängigkeit, die wir mit dem Verlust unserer einmaligen Natur- und Flusslandschaft erkaufen? Gehen unsere Wasserrechte nach Deutschland und Frankreich? Antworten Sie auf diese Fragen Herr Landeshauptmann und Herr Wallnöfer! Betreiben EON und EnBW (siehe obige EnBW-Grafik!) das Kraftwerk Sellrain-Silz, ja oder nein?