Der bisherigen Schuldenpolitik Matreis soll nun womöglich ein Teil der Isel zum Opfer fallen, wenn es nach den Vorstellungen mancher Matreier Gemeindepolitiker ginge. Wie die Tiroler Tageszeitung heute berichtet, soll auf Antrag der Opposition heute abend im Matreier Gemeinderat über ein Kraftwerk an der Isel gesprochen werden, mit welchem man - ähnlich wie mit dem von BM Köll zu diesem Zweck erhofften und forcierten TIWAG-Projekt Tauernbachwerk - das Finanzdesaster Matreis zu verringern hofft.
Ein Laufkraftwerk an der Isel liefe als reines Sommerkraftwerk: Als Gletscherfluss bringt die Isel zwei Drittel ihrer Jahreswassermenge in nur drei Sommermonaten Juni, Juli und August.
Stromwirtschaftlich wäre ein solches Kraftwerk ausgesprochen widersinnig, da es die Winterlücke der Wasserkraft noch weiter verschärfen würde.
Die nebenstehende Aufnahme macht deutlich, wie wenig Wasser die Isel schon im Oktober führt.
Die Isel ist nicht nur der letzte große Alpenfluss Österreichs ohne Stau und ohne Ausleitung, sondern darüber hinaus der letzte freifließende Gletscherfluss der gesamten Alpen. Sie ist zur Einbringung in das große Netzwerk des Europäischen Naturerbes Natura 2000 vorgesehen.
Dieses Juwel Osttirols und Österreichs ist nicht das Privateigentum einer Gemeinde und unbedingt zu schade, um zur Schuldenminderung einer Kommune verwendet zu werden.
Solche Überlegungen - von welcher Seite immer sie kommen und für welchen Zweck immer sie angestellt werden - verstärken die Plünderungsmentalität gegenüber den Naturschätzen unseres Landes weiter.
Netzwerk Wasser Osttirol wird sich gegen jeden Zugriff auf die Isel entschieden zu Wehr setzen und weiß sich dabei der Unterstützung nicht nur zahlreicher Osttiroler, sondern auch vieler Bürger weit über Osttirol hinaus sicher.