Osttirol hat schon genug Stromopfer gebracht und ausreichende leidvolle Erfahrungen mit Kraftwerken der Tiwag.
Ein weiteres Großkraftwerk Raneburg-Matrei mitten im knappen Dauersiedlungsraum brächte noch weitere landschaftliche Verluste mit sich.
Seit Jahrzehnten ist der Kalserbach an seiner Mündung in die Isel durch ein Kraftwerk der Tiwag einen guten Teil des Jahres wasserlos.
Ähnlich sieht es zeitweilig im Debantbach aus, an welchem die Tiwag ebenfalls eines ihrer Kraftwerke in Osttirol hat.
Wer kann sich noch erinnern, wie die Drau einst als munterer Fluss aus dem Pustertal der Lienzer Talweitung zustrebte?
Durch das Tiwag-Kraftwerk Strassen-Amlach sind heute weite Strecken der Drau zu einem kargen Rinnsal verkommen.
Bis tief nach Kärnten wirkt sich der Schwallbetrieb des Draukraftwerkes Strassen-Amlach ökologisch nachteilig aus. Die Äschenpopulation ist seit der Inbetriebnahme um 90 % zurückgegangen.
Gut 90 Meter hoch soll die von der Tiwag geplante Talsperre unmittelbar hinter dem Weiler Raneburg im Tauerntal sein - und bei Vollstau 20 Millionen Tonnen Wasser zurückhalten.
Im geplanten Stauraum Raneburg: Wo sich jetzt Gusti und Brunelle über ihre saftiggrünen Weiden freuen, läge nach den Plänen der Tiwag der Stauraum Raneburg.
Das Tauerntal wäre einen guten Teil des Jahres eine Schlamm- und Schuttwüste
Bis weit in den Sommer sind Jahresspeicher von breiten Schlamm- und Schutträndern gesäumt; erst im Herbst sind sie voll.
Speicher Raneburg: eine Touristenattraktion am Nationalparkrand?
Für den Pumpbetrieb bräuchte die Tiwag im Matreier Talboden einen weiteren Speicher mit meterhohen Spiegelschwankungen. Ob in der Hinteraue oder am Eingang des Virgentales: es würde zusätzlich hektarweise Grund und Boden überstaut.
Im Bild der halb so große Ausgleichsspeicher Glurns.
Der Herzfluss Osttirols, die Isel, ist der letzte freifließende große alpine Fluss Österreichs und gleichzeitig der letzte ungebrochene Gletscherfluss der gesamten Alpen.
Raneburg-Matrei würde auch die Isel durch Schwallbetrieb und die Änderung ihrer jahreszeitlichen Wasserführung deutlich schädigen.