Was bei entsprechendem politischen Willen alles möglich ist (und wie armselig sich dagegen die Verhältnisse in Tirol darstellen), zeigt der Beitrag in oekonews "Wien startet größte Photovoltaik-Offensive der Geschichte".
Es ist ein kaum größerer Gegensatz denkbar:
Wien will bis schon 2040 CO2-neutral sein; dort nimmt die Politik selbst die Sache in die Hand:
Die Gesamtleistung der Photovoltaikanlagen soll schon bis 2030 auf ein Vielfaches steigen, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen werden entstehen, die Genehmigungsverfahren sollen vereinfacht und über eine eigene neue Servicestelle Bürger- und Betriebsanlagen entwickelt und gefördert werden - insgesamt auch ein starker Impuls für den Wiener Arbeitsmarkt.
In Tirol will man erst 2050 CO2-neutral sein. Man beruft sich hierzu auf die TIWAG, welche allerdings bestimmt, was ihr gefällt (und ihrem Aufsichtsrats-Päsidentem lukrative Geschäfte verschafft). Sie will mit stromwirtschaftlich fragwürdigen Kraftwerken (wie z.B. dem Tauernbach-Projekt) auch unsere letzten Flusslandschaften zerstören.
Bereits 2015 hat die TIWAG vorsorglich und deutlich erklärt, dass sie keinerlei Interesse an anderer Stromerzeugung als Wasserkraft habe - obwohl schon vorher im gleichen Jahr die Tiroler Landesstatistik darauf hingewiesen hatte, dass "Tirol nur mit Solarenergie durchkommen könnte" und dieses gewaltige Solarpotenzial Tirols schon seit Jahren auf der Website unseres Landes für jedes einzelne Dach Tirols abzurufen ist.
Alles, was die "Landesgesellschaft" TIWAG im Jahr 2020 zuwege brachte, war eine PR-Aktion, in welcher sie ihre "besondere Photovoltaik-Offensive" in Tirol vorstellte: ganze 65 Kleinanlagen!
Unsere politisch Verantwortlichen stellen sich noch immer tot; noch immer gibt es in Tirol bloß leere Wasserkraft-Phrasen und keinen landeseigenen Energieplan, der diesen Namen verdiente.
Zum Schämen geradezu angesichts wirklich ernstzunehmender Maßnahmen und Fortschritte anderswo ...