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Drau: Auch hier arbeiten Bagger - sie zeigen, was Osttirol zum Großteil erspart blieb


Wir haben vor Jahren geschildert, was seinerzeit mit der Drau in Osttirol geschah: TIWAG-Opfer Drau:

Wie aus einem fröhlichen Alpenfluss ein über weite Strecken kärgliches Rinnsal entstand, in welchem immer wieder Bagger das nicht mehr abtransportierte Geschiebe entfernen müssen.


Drauschlamm wird aus dem Speicher Tassenbach herausgebaggert Gebaggert muss in bestimmten Abständen aber auch anderswo in dieser Kraftwerksanlage werden - und nun ist es wieder einmal soweit:

Der Eintrag an Sedimenten durch die Drau hat den nutzbaren Raum des Speichers stark vermindert - bis zu zwei Meter hoch haben sich Sand und Schlamm am Boden abgelagert und sollen nun entfernt werden.

Die lange Kälteperiode der vergangenen Wochen macht die Arbeit nicht ganz einfach: Schnee und eine dicke Eisschicht müssen beiseite geräumt werden, dann erst lassen sich die gewaltigen Muldenkipper mit dem unerwünschten Sedimenteintrag beladen.


Auch an anderer Stelle wird gebaggert Eine andere Räumungsstelle. Insgesamt ist hier eine regelrechte Großbaustelle entstanden, die Arbeiten werden noch Wochen dauern und den immer wieder als Positivbeispiel der Stromwirtschaft dargestellen Speicher ökologisch sozusagen auf Null stellen.

Das ohnehin spärliche Winterwasser der Drau fließt in ihrem alten Bett, nicht in den Speicher; die sonst ebenfalls in den Speicher mündenden Kleine Gail wird durch Schläuche direkt in den Überleitungstollen nach Amlach eingegeleitet.


Anderswo wird der Schlamm abgelagert- wiederum meterhoch uf großer FlächeEin weiteres Problem der Speicherräumung ist die nötige Schlammdeponie, die sehr große Flächen beansprucht; im Bild eine der beiden Deponien nordseitig des Speichers, deren Aufschüttung gerade erst begonnen hat. Am Ende wird diese gesamte derzeit noch schneebedeckte Fläche mit Schlammaushub meterhoch überschüttet sein.

Weiterer Schlammspeicherraum wird künftig rar werden - muss diese Speicherräumung mit nachfolgender Deponie doch auch weiterhin in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Das Ganze ist keineswegs eine ökologische Idylle und landschaftliche Attraktion - als solche wird der Speicher Tassenbach nämlich nach wie vor gerne dargestellt.
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Jedenfalls bieten diese Vorgänge und Bilder Gelegenheit zur Erinnerung an das, was vor gar nicht allzu langer Zeit an ähnlichen Eingriffen in Osttirols Landschaft geplant war - und was uns durch den Widerstand vieler Menschen unseres Bezirkes und weit darüber hinaus erspart geblieben ist.


Titelblatt Optionenbericht Erinnern Sie sich noch an den "Optionenbericht" der TIWAG von November 2004 - nicht einmal eineinhalb Jahrzehnte her?

Diese Wunschliste der TIWAG über mögliche Standorte künftiger Wasserkraftnutzung in Tirol erschien im November 2004 und enthielt insgesamt 29 Vorschläge für Einzelkraftwerke, zu 16 Optionen zusammengefasst.

Gleich drei Kraftwerksprojekte hätten Osttirol beglückt:
Option 14: Neubau Pumpspeicherkraftwerk Winkeltal
Option 15: Neubau Pumpspeicherkraftwerk Raneburg-Matrei
Option 16: Neubau Iselstufe Matrei-Lienz


Auch das wäre eine Speicher-Schlammwüste geworden Am aktuellsten war davon das Pumpspeicherkraftwerk Raneburg-Matrei: mit dem Hauptspeicher im Talboden des Tauerntales bei Raneburg (eine Verlegung der Transalpinen Ölleitung, der 380-kV-Leitung und der Felbertauernstraße wäre nötig gewesen) und einem Ausgleichspeicher direkt in der Hinteraue, einem Siedlungsgebiet von Matrei. Sogar auf einen dritten Speicherraum kam man - im ursprünglichen Frosnitztal inmitten des Nationalparks Hohe Tauern!

Netzwerk Wasser Osttirol brachte sehr bald Kritik an diesem Projekt, die sich nach der Veröffentlichung des offiziellen Syntheseberichtes des Landes massiv verstärkte.

Anmerkung: Dieser Prüfbericht des Landes Tirol zu den TIWAG-Optionen verschwand etwas später von der Website des Landes Tirol.

Dieser "Synthesebericht" des Landes war besonders entlarvend, da er deutlich machte, das letztlich auch die Ausleitung der Isel zwischen Matrei und Lienz folgen sollte.

In Matrei entstand eine sehr aktive Bürgerinitiative; Netzwerk Wasser Osttirol setzte verschiedenste Aktionen, darunter auch eine äußerst erfolgreiche Solidaritäts- und Unterschriftenaktion.

Sie finden zusätzliche Berichte über den Verlauf dieser Auseinandersetzung auf unserem Weblog ab dem Jahr 2005.

Das von der TIWAG noch verfolgte Projekt eines Tauernbach-Kraftwerkes (ein letzter Rest des Pumpspeicherprojektes Raneburg-Matrei) ist stromwirtschaftlich widersinnig und hat als bloßes "Sommerkraftwerk" äußerst geringe Chancen auf Realisierung.

Und letzlich wird uns auch das INFRA-Projekt einer Ausleitung der Isel im Virgental - mit einem Einlaufspeicher in Prägraten ähnlich wie in Tassenbach) und einem Ausgleichsspeicher am Eingang des Virgentales erpart bleiben.

Ausführliche Berichte hierüber finden Sie auf der Website der "Bürgerinitiative Kraftwerk Virgental" und hier bei uns.

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Insgesamt sei großer Dank an alle gesagt, die so konsequent und wirkungsvoll für die Erhaltung der Gewässer Osttirols eingetreten sind!!

Weitere Wachsamkeit ist allerdings nötig. Wir werden dranbleiben.

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