Der Chefredakteur von DOLOMITENSTADT Dr. Gerhard Pirkner interviewte LH Platter bei dessem letzten Osttirol-Besuch zu einigen aktuellen Fragen unseres Bezirkes.
Besonders interessant wird für unsere Besucher jener Teil des Interviews sein, in welchem LH Platter auf das Kraftwerksprojekt im Virgental angesprochen wird.
Platter ist zwar für das Energiesparen und erwähnt auch, dass Handlungsbedarf im Bereich der Photovoltaik-Förderung Tirols besteht, aber die Wasserkraft sei entscheidend: "Ein eindeutiges Ja zur Wasserkraft".
Beim Iselprojekt beruft sich Platter auf die Volksbefragung im Virgental: "Man müsse schon ernst nehmen, dass ein so eindeutiges Votum im Virgental abgegeben wurde" äußerte LH Platter, - derselbe LH Platter, der im März des vorigen Jahres die Gefahr eines "Flächenbrandes" sah, als sich im Stubaital bei einer ähnlichen Volksbefragung 85 Prozent der Neustifter gegen die Ableitung der Bäche durch die TIWAG aussprachen!
Weiters zitiert LH Platter den Tiroler Kriterienkatalog.
Ob LH Platter überhaupt weiß, dass dieser unter Federführung genau jener Planungsgesellschaft erstellt wurde, die nun das Virgentalprojekt betreibt? Nicht gewusst hat er jedenfalls bislang, dass für das Kraftwerksprojekt im Virgental gleich zwei Werbeagenturen im Einsatz sind; er habe dies erst am gleichen Tag erfahren, gibt er im Gespräch zu.
Aber machen Sie sich selbst ein Bild davon, von welcher Sachlichkeit und Qualität die Aussagen des Tiroler Landeshauptmannes sind:
Das Interview "Platter zu den Kraftwerkplänen im Virgental",
oder auch andere Auslassungen Platters, die DOLOMITENSTADT ebenfalls anbietet, wie über Seilbahnkaiser Schultz, zum Matreier Bürgermeister A. Köll oder zu den Matreier Gemeindefinanzen.
.
Dass politische Entscheidungen sehr wohl Kraftwerksüberlegungen beeinflussen können, zeigt das Beispiel der Prossegg-Klamm in Matrei, die auf intensives Betreiben der Projektgruppe "Naturerbe Prosseggklamm" aus den TIWAG-Projektierungen ausgenommen wurde und für welche, wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, nunmehr ein Sanierungskonzept erarbeitet wird.
.
Jedenfalls ist es gut, dass die Letztentscheidung über eine Ausleitung der Isel im Virgental nicht in Innsbruck fallen wird.