Nun wird bei der Schildalm in aller Stille schon gemessen - allerdings unter unübersehbarem Ausschluss der Öffentlichkeit: Die TIWAG führt für ihr Kraftwerksvorhaben am Tauernbach derzeit Dotierversuche « für die Festlegung der Restwassermenge aus wasserwirtschaftlicher und gewässerökologischer Sicht » durch.
Gegen diese Versuche (und einen allfälligen späteren Wasserentzug) sind keine Einwände von Fischereiberechtigten zu erwarten - hat doch die TIWAG selbst im Vorjahr vorsorglich für den gesamten Tauernbach die Fischereirechte gekauft - nach TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer ein "Kerngeschäft der TIWAG".
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Der Tauernbach wurde unterhalb der Schildalm durch einen Damm aufgestaut; hier läge auch im Falle einer Kraftwerkserrichtung die Wasserfassung. Aus der Staustelle fließt über eine oberirdische Rohrleitung mehr oder weniger Wasser ab, durch einen Schieber reguliert. Im Bachbett neben der Rohrleitung verbleibt dadurch eine entsprechend geringere Wassermenge.
In diesem Ausleitungbereich wird die bei einer Kraftwerkserrichtung verbleibende Dotierwassermenge untersucht - laut wasser- und naturschutzrechtlicher Bewilligung bei diesen Versuchen 0,25 m³/s bis 1,00 m³/s.
Ein Kraftwerksbetreiber strebt eine möglichst geringe Dotationswassermenge an. Es geht bei diesen Untersuchungen also darum, wie wenig Wasser man im Falle eines Kraftwerksbaues im Tauernbach fließen lassen müsste und wieviel sogar von der sehr geringen Herbst- und Winterwassermenge in die Turbinen gezwungen werden könnte.
Was aus dem Rohr hier wieder in das Bett des Tauernbaches zurückfließt, käme später einmal erst viele Kilometer weiter zum Vorschein; es würde auch in der Prosseggklamm fehlen, wo die TIWAG ebenfalls Dotierversuche anstellt.