"Der große Goldrausch ist vorbei" überschreibt die Tiroler Tageszeitung ihren Leitartikel zur Situation der Kleinwasserkraftwerke und spricht von einem "bösen Erwachen".
So wird man nun auch in Tirol zur Kenntnis nehmen müssen: Nicht nur Naturschutz-Überlegungen oder EUGH-Urteile zur Auslegung der Wasserrahmenrichtlinie, sondern beinharte wirtschaftliche Fakten werden bewirken, dass unseren verbliebenen Gewässern hoffentlich der weitere Zugriff der E-Wirtschaft oder Gemeinden erspart bleibt.
Es gab zwar schon längst unübersehbare Anzeichen für diese Entwicklung der Börsenstrompreise; auch hatte die E-Control schon Mitte 2014 festgestellt, dass Österreich mehr als genug Kraftwerke habe, doch hierzulande ließ man die Uhren anders gehen - nun ja, bis es nun zum "bösen Erwachen" kommt.
"Kleinwasserkraftwerke geraten massiv unter Druck" legt die TT in einem Exklusivbericht dar; der Strommarkt ließe die Gemeinden zittern, im Lande schrillten die Alarmglocken; Energiereferent Geisler bestätige Überlegungen von Landeshaftungen.
Sogar das im Oktober 2014 eröffnete Kraftwerk Stanzertal im Tiroler Oberland ist davon betroffen, obwohl bislang als Vorzeigekraftwerk dargestellt. Auch dort war der Projektentwickler INFRA für die Kraftwerksentstehung die treibende Ursache; hier in Osttirol für Außervillgraten und im Virgental tätig.
Nur zu gut ist noch in Erinnerung, mit welchen fragwürdigen Methoden die INFRA im Virgental vorgegangen war; bis heute ist dort die Bevölkerung der Gemeinden entzweit und verbrannte Erde geblieben.
... und Kosten für die Gemeinden ...
Was wird nun wohl auf Innervillgraten zukommen oder auch auf Außervillgraten?
Dass nun aber für solche gesellschaftspolitisch (und landschaftlich sowie ökologisch) äußerst zweifelhafte Goldgräber-Projekte das Land Tirol - und damit wir Steuerzahler - haften sollen, wäre absolut unverständlich!
Sinnvolle Energiepolitik sieht anders aus.